Red Dust / Sturm der Gefühle
Sonntagmorgenaufwachmatinee. Ziemlich herrliches silver-screen-Kino (Regie Victor Fleming), das exotisch auf zwei dunklen Kontinenten spielt, die jedoch schon einigermaßen entdeckt sind. Darum vielleicht wird mit ihnen gespielt: die Ferne und der Eros, der Kolonialismus und die Frauen.
Was das Kino in der "Fremde" betrifft, mag das ein Teil des Weiße-Flecken-ausstreich-Kinos (dessen früher Jahre und Sehnsüchte) sein. In einem geradezu populärwissenschaftlichen Bild wird das sichtbar, in welchem Mary Astor die Vorfertigung von Kautschuk gezeigt und erklärt wird, gerade so, als seien wir in einem Kulturfilm (oder in der Sendung mit der Maus).
Was den Sex angeht, so entstand der Film before the code. Gable trägt hier kein Unterhemd, aber die Kamera zeigt nach seinem freien Oberkörper Jean Harlow, die gegenüber seines Bettes sitzt und nun nacheinander seine letzten Wäschereste noch auffängt. Sie wiederum, später, stellt badend "eine dieser Postkarten" dar, und als sie aus dem Badefass raussteigen will, drückt Gable sie wieder zurück und sagt so etwas wie "keinen Schritt weiter". Mary Astor, die davon Zeugin wird, hat die Harlow nicht sehen sollen, da Gable ersterer gerade den Hof macht. Harlow, die zuvor dran war (Frauendürre herrschte lange Zeit davor), hat er sich einfach genommen (sie freilich war nicht abgeneigt), aber die verheiratete Astor ist ein anderes Kaliber. Auch sie bekommt er, die sich fragt: "Ich glaube, Sie sind ein zivilisierter Barbar." Scheinbar wurde die Virulenz durch die Abwesenheit von Frauen auf der Kautschukplantage gefördert. Wenn diese dann auf zwei Damen trifft (konträre), schmiegt sie sich - geradezu animalisch - jeder an (um ranzukommen).
Gable küsst Astor.
"Sie hätten das nicht tun sollen."
"Aber ich hab’s getan."
"Es war nur ein erregender Moment."
"Dann hüten Sie sich vor dem nächsten, der ist länger."
Astor über ihren Mann: "Aber er ist doch so hilflos."
Gable: "Das ist sein Pech."
"Er wird sich nie durchsetzen", sagt Gables alter Kumpel später über den Angeschmierten.
Man könnte so einige Dialoge anführen. Wichtiger aber ist, über diese zu sagen, dass sie hier die Würze ausmachen - und nicht, wie nur ein Jahrzehnt später oft schrecklich üblich, die Essenz eines Filmes darstellen sollen, der sonst nicht viel zu bieten hat - und auch gute Dialoge nicht.
Red Dust / Sturm der Gefühle
USA 1932
Victor Fleming, Regie
Was das Kino in der "Fremde" betrifft, mag das ein Teil des Weiße-Flecken-ausstreich-Kinos (dessen früher Jahre und Sehnsüchte) sein. In einem geradezu populärwissenschaftlichen Bild wird das sichtbar, in welchem Mary Astor die Vorfertigung von Kautschuk gezeigt und erklärt wird, gerade so, als seien wir in einem Kulturfilm (oder in der Sendung mit der Maus).
Was den Sex angeht, so entstand der Film before the code. Gable trägt hier kein Unterhemd, aber die Kamera zeigt nach seinem freien Oberkörper Jean Harlow, die gegenüber seines Bettes sitzt und nun nacheinander seine letzten Wäschereste noch auffängt. Sie wiederum, später, stellt badend "eine dieser Postkarten" dar, und als sie aus dem Badefass raussteigen will, drückt Gable sie wieder zurück und sagt so etwas wie "keinen Schritt weiter". Mary Astor, die davon Zeugin wird, hat die Harlow nicht sehen sollen, da Gable ersterer gerade den Hof macht. Harlow, die zuvor dran war (Frauendürre herrschte lange Zeit davor), hat er sich einfach genommen (sie freilich war nicht abgeneigt), aber die verheiratete Astor ist ein anderes Kaliber. Auch sie bekommt er, die sich fragt: "Ich glaube, Sie sind ein zivilisierter Barbar." Scheinbar wurde die Virulenz durch die Abwesenheit von Frauen auf der Kautschukplantage gefördert. Wenn diese dann auf zwei Damen trifft (konträre), schmiegt sie sich - geradezu animalisch - jeder an (um ranzukommen).
Gable küsst Astor.
"Sie hätten das nicht tun sollen."
"Aber ich hab’s getan."
"Es war nur ein erregender Moment."
"Dann hüten Sie sich vor dem nächsten, der ist länger."
Astor über ihren Mann: "Aber er ist doch so hilflos."
Gable: "Das ist sein Pech."
"Er wird sich nie durchsetzen", sagt Gables alter Kumpel später über den Angeschmierten.
Man könnte so einige Dialoge anführen. Wichtiger aber ist, über diese zu sagen, dass sie hier die Würze ausmachen - und nicht, wie nur ein Jahrzehnt später oft schrecklich üblich, die Essenz eines Filmes darstellen sollen, der sonst nicht viel zu bieten hat - und auch gute Dialoge nicht.
Red Dust / Sturm der Gefühle
USA 1932
Victor Fleming, Regie
k.h. - 2006.01.30, 00:15
0 Kommentare - comment [Unhandled Macro: story.modTrackbackCounter]